Dieses Buch präsentiert einen Vorschlag zur besseren Definition thematischer Beziehungen, indem es die Beziehung zwischen Sprache und Kognition untersucht. Es analysiert die Beziehung zwischen grammatisch definierten Rollen wie Agent und Patient (semantische Rollen) und elaborierten thematischen Relationen (ETRs), die den Sprachbenutzern tatsächlich zugänglich sind. Es wird gezeigt, dass viele Phänomene, die zuvor als grammatikalisch analysiert wurden, auf einfachere und bequemere Weise beschrieben werden können, indem eine direkte Verbindung zwischen syntaktischen Ergänzungen und kognitiven Beziehungen, die in dem durch das Verb hervorgerufenen Schema vorhanden sind, postuliert wird.
Der Band konzentriert sich auf ein Thema, das in der jüngeren Literatur viel diskutiert wurde, nämlich die Definition und Abgrenzung semantischer Rollen, und schlägt neue Lösungen für einige wichtige theoretische und praktische Probleme bei der Beschreibung der lexikogrammatischenStruktur von Sprachen und insbesondere der Verbvalenz vor. Es wird gezeigt, dass in vielen Fällen eine direkte Beziehung zwischen morphosyntaktischen Einheiten und Funktionen einerseits und ETRs andererseits hergestellt werden kann, ohne die Vermittlung von grammatisch definierten semantischen Rollen. Dadurch wird es möglich, traditionell problematische thematische Relationen, wie z.B. den Patienten, auf linguistisch einfache und kognitiv gut motivierte Weise zu analysieren.
Thematische Beziehungen - Eine Studie über die Schnittstelle zwischen Grammatik und Kognition ist ein nützliches Hilfsmittel für Linguisten, die sich mit der Analyse natürlicher Sprachen beschäftigen, insbesondere mit der Valenz von Verben, der Subkategorisierung von Verben und der thematischen Struktur, den semantischen (thematischen) Rollen, ihrer Definition und syntaktischen Kodierung, der Beziehung zwischen grammatischer Struktur und kognitiven Schemata (Frames) und der Struktur des Lexikons.