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Mit einem Katalog der allgemein als Arbeiten Riemenschneiders und seiner Werkstatt akzeptierten Werke. Vorwort Jörg Rosenfeld. Einleitung von Jörg Rosenfeld
Als einzige lieferbare Publikation (und erstmals seit 1982) stellt dieses schön gestaltete Blaue Buch das "Gesamtwerk" Riemenschneiders vor, und zwar auf dem neuesten Stand der Forschung einschließlich der großen Zahl von Werken, die sich heute in den USA, Kanada, England, Frankreich und anderen Ländern außerhalb Deutschlands befinden.Riemenschneider (um 1460-1531) ist einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer der Spätgotik. Weitgehend unberührt von den Einflüssen der Renaissance, war er ein Handwerksmeister mit außergewöhnlichem Geschick - das perfekte Finish seiner Figuren weist keinerlei Werkzeugspuren auf. Trotz der Verwendung traditionellen Formengutes schuf er Neues und nie zuvor Gesehenes. Neben der verhaltenen Körpersprache seiner Figuren faszinierte damals und heute die Holzfarbigkeit der zumeist "unbunt" lasierten Skulpturen und das damit verbundene Spiel von Licht und Schatten.Dem Hauptteil des Buches, der die wichtigsten Werke ausführlich und mit zahlreichen Detailaufnahmen in chronologischer Folge vorstellt, folgt ein Katalogteil aller übereinstimmend als "gesichert" geltenden Werke des Meisters und seiner Werkstatt. Die Zu- und Abschreibungen zum oder vom eigenhändigen Werk Riemenschneiders, zu oder von seiner Werkstatt oder zu Nachahmern beschäftigt die Wissenschaft bis heute. Deshalb zeigt das neue Blaue Buch auch beliebte, aber inzwischen "abgeschriebene" Werke.Das ausführliche Standort-Register bietet ggf. auch die Inventarnummern der Museen, von denen etliche im Ausland, auch in Amerika, liegen.Das Vorwort schildert die Geschichte der Riemenschneider-Verehrung und -Forschung. Auch Riemenschneider wurde von der deutsch-nationalen und später der Nazi-Politik vereinnahmt als besonders 'deutscher' Künstler. Erst Thomas Mann hat in seiner amerikanischen Rede Ende Mai 1945 Riemenschneider für 'das andere Deutschland' reklamiert, auch er aber noch geleitet von einem eher romantisch verzerrt zu nennenden Künstlerbild.Im Hauptteil dargestellt wird auch die Arbeitsweise des Meisters und seiner Werkstatt sowohl in organisatorischer und technischer Hinsicht als auch bezüglich möglicher Vorbilder, Anregungen, Auftraggeber und Adressaten. Dabei berücksichtigt die Autorin stets auch das soziale, wirtschaftliche und politische Umfeld Riemenschneiders als Zeitzeuge der Reformationszeit.Die 2. Auflage 2004 war um 16 Objekte erweitert worden, für die 3. Auflage kamen nochmals 12 hinzu, davon drei Arbeiten von Schülern Riemenschneiders, die in einem eigenen Kapitel vorgestellt werden. In die 4. Auflage 2011 wurden drei weitere Figuren aufgenommen, die 5. Auflage wurde erneut aktualisiert und zeigt 4 neu entdeckte Werken in die 6. Auflage wurden nochmals 4 Werke zusätzlich aufgenommen und etliche Aktualisierungen vorgenommen..