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Die Hamiltons freuen sich auf einen geruhsamen Silvesterabend 1899. Sie ahnen noch nicht, was sie am Neujahrsmorgen erwarten wird. Eine unerwartete Besucherin trägt nicht nur helle Haare, sondern sorgt auch für helle Aufregung. Nach und nach stoßen weitere unbekannte Personen dazu. Im nahe gelegenen Wald kommt jemand gewaltsam zu Tode. Lady Mary hat auf einmal eine leidenschaftliche Rivalin. Schließlich kehrt ihre Schwester Elisabeth aus London zurück – mit einer Freundin aus zwielichtigen Kreisen. Die Hamiltons sind erschüttert!
1. London, 20. meine Freude über die Geburt Deines kleinen Mädchens ist unbeschreiblich. Ich bin so glücklich darüber, dass Du alles gut überstanden hast und vor allem auch, dass die kleine Estelle gesund auf die Welt gekommen ist. Ich kann mir gut vorstellen, wie erleichtert Du jetzt bist! Deine Frage, ob ich die Taufpatin Deines sicherlich wunderbaren Mädchens sein möchte, beantworte ich aus vollem Herzen und mit großer Freude mit einem jubelnden »Ja«! Ich werde Estelle Elisabeth stolz zum Taufbecken tragen. Lass mich alsbald wissen, wenn Ihr einen Termin dafür gefunden habt, damit ich meine Reise aus London zu Euch nach Hause rechtzeitig planen und antreten kann. Ich hoffe, Du hast diesen Brief vor Silvester erhalten, denn ich bitte Dich, ihn im Kreise der Familie zum Jahreswechsel vorzulesen und meine allerliebsten Grüße auszurichten. Sag´ Mama und Papa, wie lieb ich sie habe und unserem Bruder James drückst Du bitte einen herzhaften Kuss auf die Wange.« »Das tue ich hiermit«, sagte Mary und ließ ihre Blicke in die Runde schweifen. Die gesamte Familie Hamilton war am Silvesterabend 1899 nach dem Abendessen im Salon des altehrwürdigen Hamilton Castle zusammengekommen, um gemeinsam das neue Jahrhundert zu begrüßen. Das Familienoberhaupt, Lord Gerald Hamilton, und seine Frau Lady Helen Hamilton hatten ihrer Tochter Mary gerührt zugehört. »James, den Kuss bekommst du später«, scherzte Mary. Ihr Bruder hatte es sich in seinem ausladenden Sessel bequem gemacht und genoss eine Zigarre aus der Schatulle seines Vaters. Wie seine Eltern wartete auch er darauf, dass Mary weiter vorlas, was ihre gemeinsame Schwester Beth aus London schrieb. »Lies doch weiter«, bat Marys Ehemann Robert.