Die Frage der Zeit in Frage zu stellen, ja mehr noch: die Frage zu stellen, ob es nicht ein Recht gibt, auf den Zeitbegriff zu verzichten, ist das Anliegen dieses Buches von François Jullien. Einmal mehr schlägt er den scheinbaren »Umweg über China« ein, um diese überraschende Fragestellung plausibel zu machen. Denn kein abstrakter Zeitbegriff, keine strenge Zweiheit von Anfang und Ende prägen das chinesische Denken, sondern Jahreszeit, Prozess, Moment, Gelegenheit und Übergang.