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Wie die Familie kann man sich die Nachbarschaft nicht wirklich aussuchen, und daraus resultiert eine Gratwanderung zwischen Nahe und Distanz, zwischen Hilfe und Kontrolle, Vertrauen und Misstrauen. Paul Watzlawick hat dafur "Die Geschichte mit dem Hammer" entworfen, die dieses Dilemma satirisch auf die Spitze treibt. Das deutsche Wort Nachbar stammt vom althochdeutschen "nahgibur" (s.a. engl. neighbor) und bezeichnete den nachstwohnenden Bauern. Jenseits der rein geografischen enthalt der "nahe Bauer" auch eine soziale Komponente. Auskunfte uber das nachbarschaftliche Leben in der Antike sind rar, aber es gibt sie - etwa bei Martial und Horaz. Im gesamten romischen Reich wurde die Compitalia gefeiert - ein fruhes Nachbarschaftsfest. Im Mittelalter dann bluht die Dorfgemeinschaft, die heute idealisiert wird: Jeder kennt jeden, der soziale Level ist ahnlich, alle teilen die gleichen Sorgen wegen des Wetters, der Ernte, der Machtverhaltnisse. Heute wiederum sieht mancher Soziologe das Ende aller Nachbarschaft heraufziehen. Das Lamento ist allgegenwartig: Die Menschen vereinzeln - sei es durch die Anonymitat der Grossstadt, die Elektronikindustrie oder die digitalen Medien. Das Zusammengehorigkeitsgefuhl, die Solidaritat untereinander schwindet, die Spaltung der Gesellschaft nimmt zu. Dorf versus Stadt, Alteingesessene versus Zugewanderte/Migranten, Tradition versus Gentrifizierung: Probleme in der Nachbarschaft, unter Nachbarn sind allgegenwartig. Die allermeisten (inter-)nationalen Konflikte entstehen zwischen Nachbarn, denken wir an Russland/Ukraine, Armenien/Aserbaidschan oder auch hier bei uns an Ossis und Wessis. Die Historikerin Katja Hoyer hat zuletzt die interessante These veroffentlicht, Ossis und Wessis seien grundverschieden, und wenn man das einmal akzeptiere, kame man viel besser miteinander aus. Das heisst: Wenn man statt von Brudern und Schwestern von Nachbarn sprache, waren die Anspruche aneinander nicht so hoch und man akzeptierte eher das Anderssein. Gerade in Zeiten sozialer Umwalzungen sucht der Mensch nach Halt, nach Gewissheiten, nach dem Fels in der Brandung. Ein Baustein dafur kann die gelungene Nachbarschaft sein. Denn es gibt sie ja noch, die schonen Seiten der Nachbarschaft: den Stolz auf das Kiez/Veedel, das Strassenfest, das gemeinsame Grillen oder das geliehene Ei und das entgegengenommene Paket. Nach einem historischen Abriss werden die verschiedenen Facetten von "Nachbarschaft" beleuchtet: direkte Nachbarn, der Nachbarort, das Nachbarland mit all seinen Komponenten zwischen Sympathie, Frotzelei und Hass, im Wandel der Zeit und heute. Bunt wird die Chose nicht zuletzt durch Beispiele aus der (Kultur-)Geschichte. Denken wir an das "Bauernfest" von Bruegel, an Kafkas Erzahlung "Der Nachbar" und an "Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Gottfried Keller. Das "Abendlied" von Matthias Claudius widmet sich ebenso der Nachbarschaft wie das "Ehrenwerte Haus" von Udo Jurgens, "In the Neighborhood" von Tom Waits oder der "Maschen-Draht-Zaun" von Stefan Raab. In kurzweiligen Anedekdoten erzahlt uns Bernd Imgrund von einem der seltsamsten Verhaltnisse der Menschen.