Das vorliegende Buch kreist um die Frage, was passiert, wenn man einen Text immer auch als Objekt denkt und begreift. Gleich einem Kaleidoskop wird das Thema durch vier Einzelstudien erschlossen. Bei der Diskussion der Gestaltung von Tontafeln wird auch deren Behandlung in der Fachliteratur berücksichtigt. Bildliche Darstellungen und akkadische Begriffe für Schriftzeugnisse und Griffel werden beschrieben und analysiert. Die Bibliothek Assurbanipals dient als Beispiel für den Zusammenhang von einem spezifischen Erscheinungsbild und dessen soziokulturellen Kontext. Zugleich wird auch die Rolle dieser Sammlung in Untersuchungen zu Bibliotheken und dem "stream of tradition" dargelegt. Nicht nur Keilschrift war im 1. Jahrtausend v. Chr. in Gebrauch, sodass Mehrschriftigkeit Inhalt eines eigenen Kapitels ist. Es wird ein Überblick zur Schreibkultur des 1. Jahrtausends v. Chr. geboten, wobei auch forschungs- und fachgeschichtliche Ansätze und Diskurse verhandelt sowie neue Vorgehensweisen vorgeschlagen und Perspektiven eröffnet werden.