Die Tathandlung der Untreue, der Befugnismissbrauch, stellt das ebenso wichtige Tatbestandsmerkmal des Vermögensschadens in der Handhabe und Besprechung des
153 StGB in den Schatten. Als Erfolgsdelikt ist jedoch immer zusätzlich auch der Eintritt eines Vermögensschadens durch eben jenen Befugnismissbrauch zwingend notwendig, und muss bei der Beurteilung eines "Untreue-Sachverhalts" einer ebenso genauen Prüfung unterzogen werden.
Das vorliegende Werk ruft in Erinnerung, dass ein "Nicht-Dürfen" alleine, ohne Eintritt eines Schadens nicht zu einer Verurteilung wegen vollendeter Untreue führen kann und darf. Fehlt es am (Schädigungs-)Vorsatz, so scheidet bei sorgfältig aufgearbeitetem Sachverhalt sogar eine Verurteilung wegen versuchter Untreue aus.
Die Monographie entspringt der Dissertation der Autorin und bietet einen Überblick über das bisher nur spärlich beleuchtete Thema des Vermögensschadens bei der Untreue gemäß
153 StGB unter Aufarbeitung der zentralsten Fallkonstellationen. Im vorliegenden Werk werden sowohl der Vermögensschaden an sich als auch der Schädigungsvorsatz im Zusammenspiel mit dem Befugnismissbrauch detailliert erörtert. Durch die Beleuchtung der bisher vorliegenden einschlägigen höchstgerichtlichen Rechtsprechung und Darstellung in Praxisfällen wird das "Nischenthema" Untreueschaden leichter verständlich, vor allem aber das Gewicht des Deliktserfolges bei der Handhabe des Tatbestandes verdeutlicht.