Jean Améry zählt zu den bedeutendsten europäischen Schriftstellern und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung wohl nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Améry hat wie kein anderer die deutsche Öffentlichkeit mit französischen Dichtern und Denkern wie Proust und Flaubert, Sartre und Simone de Beauvoir bekannt gemacht.
Diese große neue Edition der Werke Amérys gibt zum ersten Mal einen Gesamtüberblick über die Vielseitigkeit dieses europäischen Denkers. Die auf neun Bände angelegte Ausgabe stellt den Kulturkritiker wie den Romancier vor, zum Teil mit noch nie erschienenen Texten. Jeder Band enthält einen Dokumentationsteil und ein eingehendes Nachwort zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der jeweiligen Texte.
Einen zentralen Teil der Ausgabe bilden die drei Aufsatzbände. Zunächst erscheint Band 5 - er sammelt Amérys Arbeiten zur Literatur und zum Film. Amérys Literaturessays repräsentieren eine faszinierende Form gelebten Lesens. Die Texte dieses Bandes, deren Spektrum von Georges Bataille bis Michel Tournier, von Thomas Mann bis Thomas Bernhard reicht, machen Literatur als existentielle Erfahrung nachvollziehbar. Gleiches gilt für die Filmkritiken, die in diesen Band aufgenommen wurden.