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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Das kleine Mädchen presste vor Schreck beide Hände auf den Mund. Starr sahen die blauen Kinderaugen auf die flimmernde Scheibe des Fernsehers.
Irmela fasste unwillkürlich nach dem Arm der jüngeren Freundin. Hart und schmerzhaft war dieser Griff. Doch Pünktchen, die diesen lustigen Spitznamen den vielen Sommersprossen auf ihrem Stupsnäschen zu verdanken hatte, spürte es gar nicht.
»Das ist doch …«, wisperte die blonde Angelika.
»Pst!« Nick legte den Zeigefinger über die Lippen und zog unwillig die Stirn in Falten. Interessiert verfolgte er den Bericht. Doch als der Tagesschausprecher auf ein anderes Thema überging, schnellte er hoch und lief rasch aus dem Zimmer. Ohne anzuklopfen stürmte er ins Büro der Heimleiterin, Frau Rennert.
Nick wusste, dass sich seine Mutti im Moment dort aufhielt, und ihr musste er unbedingt erzählen, was er eben erfahren hatte.
Denise von Schoenecker, die sich mit Frau Rennert eben über einige geplante Anschaffungen unterhielt, hob überrascht den Kopf mit dem glänzenden dunklen Haar. Noch immer wirkte sie jung und schön.
»Mutti, es ist etwas Schreckliches geschehen«, platzte Nick heraus, ohne sich für die Störung zu entschuldigen. »Wir haben es eben in der Tagesschau gesehen.« Die Wangen des Jungen waren vor Aufregung heiß und rot.
Ruhig sah Denise auf ihren ältesten Sohn Nick. Er war ein großer, ausgesprochen hübscher Junge mit blau-schwarzem Haar und einer sonnengebräunten Haut. Oft gaben ihm die Mädchen offen zu verstehen, dass er ihnen gefiel. Doch das interessierte Nick überhaupt nicht. Noch war er jener liebenswerte Junge, der begeistert auf Bäume kletterte und nicht an Flirts dachte.