Ölpreisschock, Rezession und Transformation - während Europa einen dramatischen Strukturwandel erlebte, widersetzten sich die Werften Gdynia (Polen) und Uljanik (Kroatien) seit den 1970ern jeder größeren Reform. Trotz permanenter Krise und notorischer Unrentabilität existierten sie noch Jahrzehnte weiter. Die Studie geht der Frage nach, warum die einstigen sozialistischen Vorzeigebetriebe ihren Untergang so lange hinauszögern konnten. Der Autor zeichnet nach, wie die Unternehmen lernten, in ihrem Überlebenskampf die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen und wie insbesondere die unsichtbare Hand des Staates sie stützte. Erst die Beitritte Polens (2004) und Kroatiens (2013) zur Europäischen Union brachten die Entflechtung zwischen staatlichen Akteuren und Unternehmen, was die Abwicklung der Werften einleitete. Das Buch gewährt einen seltenen Einblick in die letzten Überbleibsel der Industriemoderne und des staatlichen Unternehmertums in Ostmitteleuropa.