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Der Fluchtpunkt der kulturwissenschaftlichen Perspektivedieser Untersuchung besteht in der Bedeutungdes Außerordentlichen für die Konstitution sozialerOrdnung. Ohne Zwischenlagen lassen sich keine Unterscheidungendenken, ohne Grenzüberschreitungkeine Grenzen, ohne Ausnahmen keine Regel, ohneMehrdeutigkeit keine sinnhafte Ordnung, ohne nichtkontraktuelleGrundlagen kein Vertrag, ohne Exklusionkeine Gemeinschaft, ohne Umwelt kein System. In diesemkonstitutiven Bezug auf das jeweils Ausgeschlosseneunterscheidet sich die soziale Wirklichkeit von der derNatur: während ein Naturgesetz durch das Auftretenvon Erscheinungen, die ihm widersprechen, falsifiziertwürde, gilt für soziale Regeln und Gesetze das Gegenteil:Sie werden erst durch das Auftreten von Regelbrüchenund Gesetzesverstößen oder die Möglichkeit hierzunotwendig und begründet. Würden keine solchen Regelverstößeund Gesetzesbrüche vorkommen, so wärensanktionsbewehrte Regeln gänzlich überflüssig: das sozialeHandeln nähme ohnehin auf spontane und natürlicheWeise den gewünschten oder richtigen Verlauf. Abernicht nur ist das Gesetz auf die Möglichkeit des Verbrechensangewiesen, sondern auch das Verbrechen braucht,um Verbrechen zu sein, die Existenz der Gesetze. Erstdurch die Störung wird die Ordnung sichtbar und erstdurch die Ordnung erscheint ein Ereignis als Störung.Das Außerordentliche und die Ordnung, die Ausnahmeund die Regel, die Zwischenlage und die Unterscheidung,das Gesetz und das Verbrechen konstituieren sichwechselseitig. Keines ist ohne sein Gegenteil, seine Verneinung,denkbar.Dieses Verhältnis der wechselseitigen Konstitutionhat epistemologische Folgen. Es verabschiedet die Vorstellungeiner Realität, die zwar hinter einem Schleierverborgen ist, aber die durch entsprechende methodischeOperationen und das Bemühen um Gründlichkeitfreigelegt und unverschleiert sichtbar gemacht werdenkönnte. Die Gesellschaft gilt dann nicht mehr als ein verzerrendesZwangsverhältnis, das die einzelnen Personenan ihrer Selbstbestimmung und Selbstverwirklichunghindert und das durch gerechte Verhältnisse ersetzt werdenkönnte, die methodisch strenge wissenschaftlicheBeobachtung führt nicht mehr jenseits der Irrtümerund Täuschungen zur unverschleierten Wahrheit, dasAblegen der Maske enthüllt nicht mehr ein authentisches'natürliches' Selbst, Moral und Marketing sindkein unversöhnlicher Gegensatz mehr. Stattdessen gilt:die Suche nach nicht weiter auflösbaren Fundamenten,nach unverschleierter Wahrheit, nach unmaskierterSelbstpräsentation, nach gerechter Gesellschaft, nachstörungsfreier Information, nach reiner Konsistenz jagtnicht nur ein Phantom, sondern präsentiert das, was nureine andere Maske, ein anderer Schleier, eine andere Geschichteist, als endgültig, als rein und als wahr. Dieserepistemologische Fundamentalismus unterschlägt dieEntscheidung, eine Repräsentation als unverschleierteRealität auszugeben. Aber es ist eine Entscheidung,wenn auch eine in vielen Fällen gemeinsam und fraglosakzeptierte. Selbst wenn es einen letzten Schleier gäbe, sowürde er nur Schreckliches und Unbegreifliches verhüllen.Wer die Haut abzieht, sieht den Körper als blutigenKlumpen.Was bleibt - und dies ist nicht wenig -, ist die grundsätzlicheTranszendenz der Welt, auf die die Zeichenverweisen: das Reale hat eine Bedeutung, die sich nichtin den Schleiern, den Zeichen, den Repräsentationenerschöpft und die Zeichen sind nur Zeichen, indem siesich auf eine Referenz, eine Welt, ein Signifikat beziehen,die in den Zeichen selbst nicht vollständig erfasst undaufgehoben werden: es gibt die Fülle des Erlebens, diejede Beschreibung sprengt, es gibt die Überraschung, dieplötzlich in unsere Gewohnheiten einbricht, es gibt dieFremdheit, die wir nicht verstehen können. Wenn wiretwas als real empfinden, dann nehmen wir an, dass esdie Schleier der Zeichen transzendiert und dass es kurzeschockierende Augenblicke geben kann, in denendas Reale uns auf eine u