Trotz der Dominanz des Audiovisuellen in unserer Zeit sind das Bilderbuch und das illustrierte (Kinder-)Buch zu einer ungeahnten künstlerischen Höhe gelangt. Die Kommunikationsmedien aus Bild und Text angemessen zu rezipieren, versteht sich nicht von selbst. Die Bildlinguistik liefert zahlreiche Anregungen dazu, wie ein Close Reading dieser bimodalen Kunstformen auszusehen hat.
Entscheidend hierfür ist die jeweils vorliegende funktionale Kombination von Bild und Text, die in vier Grundformen ausdifferenziert wird. Verfolgt wird sodann, welche Rezeptionsvorgaben sich aus der typographischen Positionierung von Bild und Text ergeben. Eine besondere künstlerische Bedeutung kommt gegenwärtig dem Märchenbilderbuch und den aufwendig illustrierten Märcheneditionen zu, denen zwei Abschlusskapitel gewidmet sind. Beachtung finden daneben auch die hochkarätigen Illustrierungen von Kinderliteraturklassikern.
Diese Studie geht auf eine Vielzahl intensiver Bilderbuchanalysen in universitären Lehrveranstaltungen zurück und bietet nicht zuletzt auch praktische Anregungen für eine weitere Beschäftigung mit diesen Kommunikationsmedien.