Die medienkomparatistische Studie wirft einen neuen Blick auf Theater- und Kulturgeschichte seit 1800. Sie untersucht Innerlichkeit als kulturelle Formation der Moderne und fragt, was es für Kunst bedeutet, wenn dem Innern, z.B. Träumen und Sehnsüchten, mehr Wert zugesprochen wird als äußeren Erscheinungen. Was macht Theater, um das flüchtige Innere zu fassen? Als Kunstform, die Körper quasi-öffentlich in Szene setzt, versinnbildlicht Theater ein Paradox der Innerlichkeit: Um beweisbar zu werden, muss sie nach außen getragen werden und verliert dabei an Wert. Mit Fallstudien u.a. zum Hörspiel, zu Darstellungen des Wohnens und zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses untersucht das Buch Innerlichkeit als mediale Praxis und kulturpolitische Inszenierung mit Relevanz bis in die Gegenwart.