Die inhaltliche Reichweite des Maßgeblichkeitsprinzips zählt zu den bedeutendsten Fragen des Bilanzsteuerrechts; dies gilt insbesondere für die Reichweite des Maßgeblichkeitsvorbehalts zugunsten zwingender steuerlicher Vorschriften. Im Schrifttum hat sich dazu die Auffassung der "engen" Maßgeblichkeit herausgebildet. Dieser Auffassung liegt der Gedanke zu Grunde, die
4 - 14 EStG stellen eigenständiges, in sich geschlossenes Normensystem dar, das die steuerliche Gewinnermittlung aus sich heraus abschließend und zwingend regelt. Dieses Maßgeblichkeitsverständnis will sich auf die Rsp des VwGH stützen. Das vorliegende Buch analysiert die inhaltliche Reichweite der Maßgeblichkeit und untersucht insbesondere die Auffassung der "engen Maßgeblichkeit" sowie deren Deckung in der Rsp des VwGH: Dafür wird die der "engen Maßgeblichkeit" zu Grunde liegende These der Eigenständigkeit des steuerlichen Gewinnermittlungsrechts anhand von ausgewählten Kernfragen des Bilanzsteuerrechts überprüft. Weiters zeigt das vorliegende Buch mögliche Reformwege des Bilanzsteuerrechts in der Zukunft unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen auf internationaler Ebene auf.