Michael Knoll stellt die historisch in der Reformpädagogik wurzelnde Figur einer "Pädagogik vom Kinde aus" in Frage. Im historischen Vergleich elementarpädagogischer und gesellschaftspolitischer Texte aus erziehungswissenschaftlicher Distanz zeigt sich die Orientierung pädagogischer Programmatik weniger "am Kind", als vielmehr an den je zeitgenössischen politischen, religiösen, militärischen oder ökonomischen - mithin: gesellschaftlichen Kontexten. Das pädagogische "Bild vom Kind" erweist sich als Projektion gesellschaftlicher Problemwahrnehmungen und Ideale.