Diese interdisziplinär angelegte Arbeit verbindet in einer mikrohistorischen Untersuchung historische, ethnographische und theologische Fragestellungen. Sie beleuchtet die Interaktionen zwischen Delaware-Indianern, Herrnhuter Missionaren und christianisierten Indianern, die zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges im Ohiotal lebten. Zuerst wird die sich wandelnde Kultur der Delaware dargestellt. Diese luden Herrnhuter Missionare ein, in ihre Nachbarschaft zu ziehen. Der zweite Teil bietet eine dichte Beschreibung und umfassende Analyse des Alltags in den von Missionaren und christianisierten Indianern gemeinsam bewohnten Orten. Bei der anschließenden Untersuchung der Kontakte miteinander werden die wechselseitigen Adaptionsprozesse deutlich, die von allen Gruppen Kompromisse verlangten. Im Gegensatz zu der lange vertretenen Ansicht von der Überlegenheit der Missionare waren bei diesen Interaktionen die Delaware häufig der aktive und stärkere Partner. Durch die genaue Auswertung der Missionstagebücher und anderer zeitgenössischer Quellen sowie die Verbindung religiöser, sozialer, ökonomischer und politischer Aspekte entsteht ein umfassendes, in vielen Bereichen neues Bild sowohl der Lebenswirklichkeiten im Ohiotal als auch der vielfältig vernetzten Beziehungen.

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