NOMINIERT FÜR DEN DEUTSCHEN SACHBUCHPREIS 2024 Viele der gegenwärtig sehr heftig geführten Debatten sind Ausdruck einer schleichenden Werteverschiebung. Sie verändert unsere Gesellschaft grundlegend, ist uns aber kaum bewusst. Mehr und mehr scheinen wir bereit, Einschränkungen unserer individuellen Freiheit hinzunehmen, um einem gesteigerten Sinn für Verletzbarkeit gerecht zu werden. So verwandeln wir uns langsam in eine Gesellschaft von "Vulnerablen". In ihrer mitreißenden Untersuchung macht uns Frauke Rostalski auf diesen neuen Konflikt zwischen Freiheit und Verletzlichkeit aufmerksam - und plädiert für ein offenes Gespräch: Wieviel Vulnerabilität möchten wir uns auf Kosten der Freiheit zugestehen?
Frauke Rostalski zeigt, wie sehr Vorstellungen von Vulnerabilität bereits zu Freiheitseinschränkungen im Recht geführt haben - nicht nur in Fragen medizinischer und pandemischer Risiken, sondern auch im Bereich der sexuellen Selbstbestimmung, der Suizidbeihilfe, des Schutzes vor Diskriminierung und des Schwangerschaftsabbruchs. Vulnerabilität ist aber nicht nur das heimliche Leitmotiv eines neuen Rechts und einer neuen Ethik. Sie führt auch eine neue Empfindlichkeit in unsere Debattenkultur ein, die gesellschaftliche Aushandlungsprozesse zu blockieren droht. Frauke Rostalski fordert uns dazu auf, diese "Diskursvulnerabilität" zu moderieren - damit wir das dringende Gespräch über Freiheit und Verletzbarkeit auch wirklich führen können.
- Nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2024
- Freiheit und Verletzlichkeit - ein Konflikt unserer Zeit
- Wie Vulnerabilität unser Recht und unsere Ethik verändert
- Eine Kritik am störenden Einfluss gesteigerter Empfindlichkeit auf unsere Debattenkultur