Manche erleben die Präsenz von etwas Göttlichem beim Hören eines Musikstücks. Andere fühlen sich beim Zungenreden wie von einer fremden Macht besessen oder spüren in tiefer Trance und Ekstase eine Verbindung zur jenseitigen Welt. Das Mysteriöse, Unfassbare kann Furcht und Angst auslösen, fasziniert aber gleichwohl. Hinter diesen unerklärlichen Phänomenen vermuten Menschen Geister, Dämonen, Götter oder Wesen aus einer anderen Welt. Diese Erfahrung des Unverfügbaren kennzeichnet für Hans Peter Duerr den Beginn der Religion. Der bekannte Ethnologe geht in seinem neuen Buch der Frage nach, was religiöse Erfahrungen sind. Dazu zieht er zahlreiche ethnologische Studien und moderne neurowissenschaftliche Erkenntnisse heran.
Von den Anfängen der menschlichen Kultur in der Steinzeit bis zum New Age untersucht Hans Peter Duerr, wie unerklärliche Phänomene religiös gedeutet wurden. Er erzählt von Nahtod-Erfahrungen, von Marienerscheinungen, von Menschen, die mit den Toten kommunizieren und Liebesbeziehungen zu Geistern haben. Wort- und bildgewaltig entfaltet seine Studie ein opulentes Panorama der Menschheitsgeschichte.