Ob Aufklärungsphilosophie, Shakespeare, Landschaftsgärten oder Kleidermode - das 18. Jahrhundert gilt als das 'englischste' Jahrhundert der deutschen Geschichte. An der Schnittstelle von Buchhandels-, Wissenschafts- und Ideengeschichte, Germanistik und Anglistik erforscht die Studie die materiellen Grundlagen dieses intensiven Kulturtransfers: die Distribution und Übersetzung englischen Schrifttums im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Sie beschreibt Übersetzungstheorie und -praxis bis hin zu den nicht selten durch "Brodmangel" gekennzeichneten Arbeitsbedingungen der Übersetzer.
Die bisherige Forschung zum Thema Entdeckung Englands bzw. Englandbild in Deutschland im 18. Jahrhundert beschränkt sich auf Fragen zu der Rezeption einzelner großer Namen und Autoren der fiktionalen Literatur. Die Faktoren Distribution und Übersetzung sowie die Bereiche wissenschaftliche Texte und Gebrauchsliteratur wurden bislang noch unzureichend erforscht.