Bogotá, Kolumbien, 1996. Den Jura-Professor Antonio Yammara und den wortkargen Ricardo Valverde verbindet das nachmittägliche Ritual des Billardspiels. In den verrauchten Räumen des Billardsalons in der Calle 14 entsteht eine Freundschaft, die wegen Ricardos tragischen Schicksals nicht gedeihen kann: Er wird wenige Wochen später auf offener Straße erschossen.
Der Mord seines Freundes quält Antonio noch Jahre danach, er beschließt in fieberhaften Nachforschungen nicht nur den Umständen von Ricardos Tod auf die Schliche zu kommen, sondern er unternimmt auch eine Zeitreise in Ricardos Vergangenheit: seine Verbindungen zum Drogenkartell, seine Zeit im Gefängnis, seine Beziehung zu der US-amerikanischen Volontärin und späteren Ehefrau Elaine Fritts, die Parallelen zu Antonios eigener Liebesgeschichte zeigt.
Dem Alfaguara-Preisträger Juan Gabriel Vásquez (geb. 1973), einem der wichtigsten lateinamerikanischen Autoren seiner Generation, gelingt mit dieser packenden Collage aus Chronik der Gewalt und intimem Porträt ein atemberaubender literarischer Thriller über das dunkle Kapitel des kolumbianischen Drogenkriegs. Im Gegensatz zu den meisten Romanen des Genres narcoprosa stehen nicht der Drogenbaron Pablo Escobar und seine Handlanger selbst im Zentrum des Geschehens, sondern normale Menschen, die in einem von Angst beherrschten Alltag ihr Leben zu meistern suchen.
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