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Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht. Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
Immer wieder fiel Annette Reibers Blick auf ihre kleine Tochter Kerstin, die selbstvergessen auf dem Boden saß und mit ihrer neuen Ankleidepuppe spielte. Zur Feier des Tages hatte die junge Frau nicht widerstehen können. Sie hatte im Spielwarengeschäft die teure Puppe erstanden. »Nähst du ein Kleid für meine Barbie?« bettelte das fünfjährige Mädchen und drückte sein neues Spielzeug an sich. »Bald, Kerstin, nur nicht gerade heute«, vertröstete die Mutter sie. Dann ging sie wieder zu dem Tisch, auf dem der Brief lag, der sie in eine solche Hochstimmung versetzte. Endlich war die Genehmigung erteilt worden, daß sie ein Kind in Pflege nehmen durften, das sie dann später adoptieren konnten. Schon seit fünf Jahren war es der Wunsch der kleinen Familie, noch ein zweites Kind zu haben. Und da es Annette nach Kerstins Geburt versagt war, noch einmal dieses Risiko auf sich zu nehmen, blieb den Reibers gar nichts anderes übrig, als sich auf die lange Liste der adoptionswilligen Ehepaare setzen zu lassen. Die Aussichten waren zwar gering, aber da sich weder Wolfgang Reiber noch seine Frau Annette auf ein bestimmtes Alter des Kindes festlegten, bestand doch eine ganz gute Chance, daß es eines Tages klappen würde. Und heute endlich war der Brief gekommen, dem alle ihre Sehnsüchte galten. Nach mehrmaligen Besuchen der Fürsorgerin stand einer Adoption nichts mehr im Weg. »Ich will aber jetzt das Kleid für meine Barbie. Bitte, Mutti, mach mir das Kleid. Ich will auch ganz lieb sein und dich nicht dabei stören.« Treuherzig schaute Kerstin ihre Mutter an. Annettes Ähnlichkeit mit ihrer Tochter war unverkennbar, und doch hatte Kerstin nicht die ruhige Überlegenheit, die ihre Mutter etwas älter erscheinen ließ, als sie eigentlich war. Mit ihren einunddreißig Jahren spiegelte sich in den blauen Augen bereits der Ernst des Lebens, der an der jungen Frau nicht ganz spurlos vorübergegangen war.