Die vier Aufsätze und Vorträge sollen Vorstufen zu einer historischen Theorie bilden. Es ist die Frage, ob und wie überhaupt Historie unter den gründlich veränderten Umständen dieser Zeit noch betrieben werden kann und soll. Offenbar sind, aufs Ganze gesehen, die Konsequenzen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht gezogen. Nach dem Verlust des selbstverständlichen Allgemeinen ist auch das Individuelle nicht mehr, was es einmal war. Es ist wesentlich elementarer und umfassender zu fragen. Es bedarf neuer Begriffe und Kategorien. Man sollte es mit einer bewußt multiperspektivischen Geschichtsbetrachtung und -schreibung versuchen. In diesem Horizont wird die antike Geschichte neuerdings wichtig, wenn man sie nur als das nimmt, was sie ist, als etwas sehr Fremdes. Da das Vergangene aktueller sein kann als das gerade Vergehende, könnte die Geschichtswissenschaft im Kontext der Wissenschaften wieder eine sehr gewichtige Stimme darstellen, wenn sie sich nur entschließt, ihre Sache zu ihrer Sache zu machen, das heißt: eine Theorie zu entwickeln.