"Die Untersuchung von Stephan Körner will die allgemeine Struktur wissenschaftlicher Systeme und Denkweisen darstellen. Im ersten Teil ('Die Differenzierung der Erfahrung') geht es um die Unterschiede zwischen empirischem und theoretischem Sprechen. Es wird die Logik aufgezeigt, die dem empirischen Diskurs zugrunde liegt, bevor er den verschiedenartigen Einschränkungen unterworfen wird, die das logisch-mathematische Gerüst wissenschaftlicher Theorien auferlegt. Mit diesem Gerüst befaßt sich der zweite Teil ('Die deduktive Vereinheitlichung der Erfahrung'); er zeigt, daß und wie jede deduktive Vereinheitlichung eines Erfahrungsbereiches eo ipso eine Modifikation des empirischen Sprechens und eine Idealisierung seiner Inhalte ist. Daraus folgt, daß empirische und theoretische Aussagen logisch unverbunden sind. Der dritte Teil ('Wissenschaft und Erfahrung') zeigt, wie die logische Lücke zwischen Theorie und Erfahrung durch Identifizierung der einen mit den anderen Aussagen überbrückt werden kann; er prüft die Relevanz wissenschaftlicher Theorien für nichtwissenschaftliche Auffassungen, vor allem für moralische und religiöse Überzeugungen."