Eva Berendes arbeitet mit Malerei als Medium, um ihr Produktionsfeld zu weiten. Sie dehnt das Medium auf Skulpturen und in den öffentlichen Raum aus. Mit dieser künstlerischen Methodik befragt sie nicht nur die Mittel der Bilderzeugung, sondern versteht es geschickt, deren Basis in einen Dialog von Architektur, städtischer Infrastruktur oder Alltagsgegenständen zu führen. Dazu verwendet sie wie im Fall des vorliegenden Künstlerbuches verschiedene Stoffe, bemalte und unbearbeitete, die sie dann beschneidet, miteinander verbindet, indem sie diese grob vernäht oder übereinander drapiert und mit Kopfstecknadeln fixiert. Solcherlei Zusammenführungen von Eva Berendes waren bereits in Bonn objekthaft vor dem Kunstmuseum zu sehen, als sie den Bonner Kunstpreis 2021 erhielt und im Innen- und Außenraum ihre Arbeiten wie Architekturfragment oder Fassadenteile inszenierte. Das hat etwas Fluides, obwohl es sich um feste Materialien handelt. Diese können allerdings vielfältigen Wandlungen unterzogen werden, sodass ihnen ihre Sinn- und Formhaftigkeit abhandenkommen kann dann gehen die Objekte fliegen!