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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Wie gebannt saß Asta Scherff vor dem Fernseher und starrte auf den Bildschirm. Mit angehaltenem Atem verfolgte sie den Mann, der eben seine Wohnung betrat. Obwohl er arbeitslos war, machte er einen müden, erschöpften Eindruck wie nach einem langen Arbeitstag. Bartstoppeln bedeckten sein Kinn wie ein dunkler Schatten, seine Schultern waren vorn übergebeugt, als er seine Frau begrüßte, die schon vor einer Stunde von ihrer schweren Arbeit in der Fischfabrik zurückgekehrt war. Voller Mitgefühl verfolgte Asta die Bilder, die vor ihren Augen abliefen. Im Gegensatz zu dem müden Mann im Film wußte sie, dass seine Frau ihren Koffer gepackt hatte, der verborgen neben dem Sofa stand. Ihr Herzschlag drohte zu stocken, als die beiden sich jetzt begrüßten. Schon wollte die Frau den Mund öffnen, um ihrem Mann zu sagen, dass sie ihn verlassen würde, dieses Leben keine Sekunde länger mehr ertrug. Doch ein Blick in sein hoffnungsloses Gesicht ließ sie schweigen. Astas Augen schwammen in Tränen, als sich die beiden in die Arme fielen und aneinander Halt suchten. Schniefend suchte sie nach einem Papiertaschentuch, als sie deutlich einen Blick im Rücken fühlte. Asta drehte sich um und erkannte verschwommen das Gesicht ihres Mannes Carsten, der breit grinste, dass seine weißen Zähne blitzen. »Typisch meine Frau!« lachte er jetzt und ging auf Asta zu, um sie zu begrüßen. »Heult wegen einem Film. Liebling, das sind doch nur Geschichten, die sich jemand ausgedacht hat, keine Realität.« »Und ob das die Wirklichkeit ist«, verteidigte sich Asta energisch. »Wir leben nur in einer ganz anderen Welt, um dieses Drama der Arbeitslosigkeit wirklich verstehen zu können. Diese armen Leute, die über ihrer Verzweiflung auch noch ihre Liebe verlieren!«