»'Die Nacht wird kalt', sagte der alte Rudolf, 'Von dem Wetterfähnlein kreischt es herunter; die Eichen fangen zu rauschen an - : lege mehr Holz an den Heerd, Alwin'«. Jene Sätze aus Friedrich de la Motte Fouqués (1777-1843) Roman Alwin (1808) müssen schon auf den Schüler Arno Schmidt eine hypnotische Wirkung ausgeübt haben, zitiert er sie doch immer wieder in seinem Werk und bekennt einmal: »Da war ich hin!« Von dem Tag an, da er den rotleinenen Band in der Schulbibliothek fand, stöberte er in allen Antiquariaten nach den verschollenen Büchern des Romantikers. Aus Bibliotheken, Pfarrhäusern und Familienarchiven trug er seit Ende der dreißiger Jahre alles nur erdenkliche Material über Fouqué zusammen, selbst wenn er gemeinsam mit seiner Frau auf dem Tandem oder mit verbilligten Flüchtlingsfahrkarten per Bahn einer vergilbten Urkunde wegen herumreisen mußte. Was Schmidt seinen literarischen Helden als Werkstück immer wieder auf die Schreibtische legte: die Arbeit an einer monumentalen Lebensgeschichte des dichtenden Barons, verfertigte er am Ende selbst. 1958 erschien auf 590 eng bedruckten Seiten die Biographie Fouqué und einige seiner Zeitgenossen.