Wie lassen sich unterschiedliche Ausprägungen der Jugendphase in der Türkei beschreiben und erklären? Ein Forschungszugang, der diese Frage bearbeitet, sollte nicht-essentialisierende Perspektiven auf heterogene Ausprägungen der Jugendphase auch aus globaler Sicht verbinden. Zudem sollte er die Standortgebundenheit der Forschenden mitberücksichtigen. Ausgehend von dieser Fragestellung und diesem Forschungsanspruch entwickelt die Autorin ein theoretisches Verständnis von "Jugend als Herstellungsprozess". Dieses sensibilisiert für Konstitutionsbedingungen, Akteur*innen, Kontexte, jugendkulturelle Herstellungsmodi sowie für die Relationalität des überkomplexen Prozesses der Herstellung von Jugend. Die empirischen Rekonstruktionen zeigen, auf welch vielfältige Art und Weise Istanbuler Jugendliche "Jugend" handlungspraktisch mitherstellen und im Kontext prekärer gesellschaftlicher Anerkennungsverhältnisse verhandeln.