Literatur ist ein Mittel, um ein Ich sichtbar zu machen. Das ist ein Kernsatz aus Maiers Poetik. So, wie man sein eigenes Gesicht nicht ohne Hilfsmittel sehen kann, kann auch ein anderes Ich nur mit einem Hilfsmittel sichtbar gemacht werden. »Die Bücher waren eigentlich die Menschen«, so beschreibt Maier seine erste Begegnung mit Literatur. In einer Selbstanalyse zwischen Psychologie und Religion forscht der Autor seinem Entwicklungsgang hinterher, von der Verweigerung des Kindergartens, von den Schwierigkeiten des Suchens nach einer Form bis hin zu der Gewißheit, daß sich alles von selbst einstellt, wenn man aufhört, danach zu suchen. Maiers Poetik ist auch eine Polemik gegen das Interessante in der Literatur. Literatur, sagt er, stellt immer die einfachsten Fragen.