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Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.
Die Nordsee übte auf Benedict Trent immer eine besondere Anziehungskraft aus. Der 36jährige Kaufmann, der als Experte im Einkauf für eine große Londoner Firma arbeitete, genoß es, in langen einsamen Spaziergängen am deutschen Nordseestrand die Stimmung aufzunehmen und sich dabei zu entspannen. Sein Beruf brachte es mit sich, daß er durch die ganze Welt reiste, mit den unterschiedlichsten Menschen zusammenkam und immer neue Gegenden kennenlernte. Doch sein liebster Platz befand sich in diesem kleinen Ort, direkt an der Küste. Hier lebte er in einer Pension bei einer reizenden älteren Witwe direkt am Deich, hatte von seinem Zimmer aus einen fantastischen Ausblick auf die stets lebhafte See, und war in wenigen Minuten an einem geschützten und fast menschenleeren Strand. Leider ließ ihm sein Beruf längst nicht so viel Zeit, wie er es sich manchmal gewünscht hätte, doch an diesem Tag gab es keine Verpflichtungen, und Benedict konnte seine Seele baumeln lassen. Mit einem guten Buch saß er geschützt zwischen zwei Dünen, genoß die Sonne und den leichten Wind und blickte ab und zu hinaus in die schier endlose Weite der Nordsee. Weit draußen zogen große Schiffe vorbei, eine teuer aussehende Yacht befand sich in relativer Nähe zum Strand, und der Mann konnte einige Gestalten an Bord sehen. Möwen kreisten unablässig über dem Wasser, und zwei Spaziergänger sammelten eifrig Muscheln. Ein Bild des Friedens und der Stille. Doch dann hielt Benedict inne. Irgend etwas stimmte hier nicht. Suchend schweiften seine Augen über den Strand und die weit ins Wasser ragenden Wellenbrecher. Sein Blick blieb auf einem ungewöhnlichen Gegenstand hängen. Hier am Ufer wurde alles Mögliche angeschwemmt, doch das da drüben sah aus wie ein Bündel Lumpen und war selbst hier nicht alltäglich. Die Ebbe hatte eingesetzt und würde das Bündel vermutlich wieder hinaus auf die offene See ziehen. Aber dann sprang der Mann auf und begann zu laufen. Was er für ein Bündel Lumpen gehalten hatte, war ein Mensch in voller Bekleidung. Langes blondes Haar tanzte im Wasser, das Gesicht war von wächserner Blässe, und vermutlich war die Person längst tot. Doch Benedict rannte auf den Wellenbrecher, stolperte mehrmals über die großen unebenen Steine und das angeschwemmte Treibgut, nur um dann festzustellen, daß er die junge Frau nicht erreichen konnte.