»Kaff beendet. Ein großartiges, wildes, trauriges Buch. (...) Du bist und bleibst unser größter Sprach-Meister«, schreibt Alfred Andersch 1961 an Arno Schmidt nach der Lektüre von dessen ein Jahr zuvor erschienenem Roman Kaff auch Mare Crisium. Das Buch markiert im Werk Schmidts einen übergang. Schon beim bloßen Durchblättern merkt der Leser, daß hier etwas grundlegend Neues vorliegt. Der übliche Textblock teilt sich in zwei ineinandergreifende Spalten auf, um die beiden Spielebenen der Handlung deutlich zu machen.
Erzählt wird die Geschichte des Lagerbuchhalters Karl Richter, 46jährig und herzkrank, der zusammen mit seiner spröden Freundin Hertha Theunert, Textilzeichnerin in der gleichen Firma, seine Tante Heete in der Lüneburger Heide besucht. Auf Spaziergängen in der Umgebung versucht Karl, Hertha mit einer aberwitzigen Geschichte zu unterhalten: Nach einer atomaren Katastrophe haben sich Amerikaner und Russen auf den Mond zurückgezogen und einen neuen Ost-West-Konflikt begonnen.
In diesem Band enthalten sind schließlich die zehn Erzählungen von Kühe in Halbtrauer (1964). Sie spielen allesamt in ländlicher Umgebung, statten jedoch scheinbar alltägliche Ereignisse wie das Einzäunen eines Grundstücks mit mythologischem und psychoanalytischem Unterfutter aus.