Club utilise des cookies et des technologies similaires pour faire fonctionner correctement le site web et vous fournir une meilleure expérience de navigation.
Ci-dessous vous pouvez choisir quels cookies vous souhaitez modifier :
Club utilise des cookies et des technologies similaires pour faire fonctionner correctement le site web et vous fournir une meilleure expérience de navigation.
Nous utilisons des cookies dans le but suivant :
Assurer le bon fonctionnement du site web, améliorer la sécurité et prévenir la fraude
Avoir un aperçu de l'utilisation du site web, afin d'améliorer son contenu et ses fonctionnalités
Pouvoir vous montrer les publicités les plus pertinentes sur des plateformes externes
Gestion des cookies
Club utilise des cookies et des technologies similaires pour faire fonctionner correctement le site web et vous fournir une meilleure expérience de navigation.
Ci-dessous vous pouvez choisir quels cookies vous souhaitez modifier :
Cookies techniques et fonctionnels
Ces cookies sont indispensables au bon fonctionnement du site internet et vous permettent par exemple de vous connecter. Vous ne pouvez pas désactiver ces cookies.
Cookies analytiques
Ces cookies collectent des informations anonymes sur l'utilisation de notre site web. De cette façon, nous pouvons mieux adapter le site web aux besoins des utilisateurs.
Cookies marketing
Ces cookies partagent votre comportement sur notre site web avec des parties externes, afin que vous puissiez voir des publicités plus pertinentes de Club sur des plateformes externes.
Une erreur est survenue, veuillez réessayer plus tard.
Il y a trop d’articles dans votre panier
Vous pouvez encoder maximum 250 articles dans votre panier en une fois. Supprimez certains articles de votre panier ou divisez votre commande en plusieurs commandes.
Leni Behrendt nimmt längst den Rang eines Klassikers der Gegenwart ein. Mit großem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe. Leni Behrendt entwickelt Frauenschicksale, wie sie eindrucksvoller nicht gestaltet werden können.
Herr Schmehlich, der Besitzer des vielbesuchten Nervensanatoriums Seelenruh, saß gedankenverloren in einem der tiefen Sessel seines Arbeitszimmers. Er sog an einer dicken Zigarre und rauchte wie ein Schlot. Herr Schmehlich kam nur einmal in der Woche nach Seelenruh, um sich darin umzusehen. Er hatte noch weitere Unternehmungen, war ein gewiegter Geschäftsmann, der es zu großem Reichtum gebracht hatte. Heute war er auf einen Brief Doktor Meders hin hergekommen. Und was er vorhatte, das mußte ernstlich und reiflich erwogen werden. Endlich schien er zu einem Entschluß gekommen zu sein; denn er richtete sich im Sessel auf und rief den Diener herbei. »Sagen Sie Fräulein Rainer, ich ließe sie zu einer Unterredung hierher bitten.« Gleich darauf stand die gewünschte Dame vor Herrn Schmehlich. Ein wohlgefälliges Lächeln huschte über sein rotes Gesicht, in seinen verschwommenen Äuglein zuckte es begehrlich auf. So ein wunderschönes Geschöpf bekam er aber auch nicht alle Tage zu sehen! Der begehrliche Herr mußte wieder einmal feststellen, daß das Mädchen von einer bestrickenden Süße war, die selbst auf kühle, sachliche Menschen verwirrend wirken mußte. Die lässige Haltung des biegsamen, gepflegten Körpers, das stolzgetragene Köpfchen, um das sich wunderbares Blondhaar bauschte und wellte. Und dann die Augen – diese rätselhaften Märchenaugen von weichem dunklem Grau! »Nehmen Sie Platz, mein Fräulein«, forderte er die junge Dame auf, die erwartungsvoll auf ihn schaute. »Ich habe Ihnen eine Eröffnung zu machen. Zuerst will ich Ihnen erklären, weshalb Sie so lange in meinem Sanatorium weilen mußten, dessen Aufsicht und Pflege Sie nur kurze Zeit nötig hatten. Doch Ihr Vater verlangte Ihr Bleiben, weil er sich mit einer jungen Schönen verheiratete und ihm die erwachsene Tochter daher unbequem war. Und da Sie sich hier wohl fühlten und das Pensionsgeld auch einigermaßen pünktlich gezahlt wurde, machte Ihr Bleiben weiter keine Schwierigkeiten.