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Bedingt durch sich verändernde Lebens- und Arbeitswelten sowie der Pluralisierung der Lebensformen in unserer Gesellschaft geraten traditionelle Werte und Normen immer mehr in den Hintergrund. Partnerschaften bedingen nicht mehr zwangsläufig Eheschließungen und diese wiederum nicht immer Elternschaft. Vielmehr ist ein Trend dahingehend zu verzeichnen, dass immer mehr Beziehungen gelöst und Ehen geschieden werden bzw. eine Eheschließung gänzlich vermieden wird. Dennoch gehen aus den gescheiterten Beziehungen recht häufig Kinder hervor, die bedingt durch die Trennung ihrer Eltern von nun an bei einem einzigen Elternteil, vor allem bei den Müttern, aufwachsen (müssen). Die gewandelten Vorstellungen von Familie allgemein sowie Mutter- und insbesondere Vaterschaft und die damit verbundenen hohen Scheidungs- und Trennungsraten haben eine steigende Anzahl meist vaterlos aufgewachsener Kindergenerationen mit sich gebracht. Diese Vaterlosigkeit wird von den Kindern nicht selten traumatisch erlebt, umso früher sie dieser ausgesetzt worden sind, und hat dementsprechend Konsequenzen. Die Folgen der Vaterentbehrung sind oftmals psychosomatischer Natur und so ist es nicht verwunderlich, wenn die Anzahl der an Essstörungen erkrankten Kinder und Jugendlichen zunimmt. In dieser Arbeit soll der Zusammenhang zwischen der Vaterentbehrung und der Genese der Magersuchterkrankung dargestellt werden. Allerdings muss erwähnt werden, dass diese spezifische Thematik bisher recht wenig erforscht und der Zusammenhang zwischen der Vaterlosigkeit eines Kindes in den frühen Entwicklungsjahren und der Ausprägung der Magersucht als Resultat dieses Verlustes empirisch kaum belegt ist. Um sich diesem Thema anzunähern, beabsichtige wird der historische und gesellschaftliche Wandlungsprozess des Vaterbildes aufgezeigt und es werden die Erkenntnisse im Laufe der Vaterforschung dargestellt. Schließlich wird die Bedeutung des Vaters für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes herausgearbeitet. Erst auf d