Doron Rabinovicis Prosadebüt Papirnik vereint zehn Geschichten, die ihre Herkunft nicht verleugnen, Papirnik, das sind Stories teils aus dem Wiener jüdischen Ambiente, zuweilen aus dem Kriminal, zuweilen surreal.
Der junge Autor Doron Rabinovici, dessen ungewöhnliche erzählerische Begabung zu entdecken ist, schreibt vor dem Hintergrund der eigenen Biographie, die den Blick auf Gebürtigkeiten und mißklingende Gegenwärtigkeiten geschärft hat. Amüsant-leichtfüßig und in elegant-plauderndem Ton erzählt, verkehrt sich alle Harmlosigkeit dieser Geschichten sehr rasch, und bizarr Unerwartetes oder Abgründiges tut sich auf: ein Bankier wird zum Finanzier eines Banküberfalls, ein Liebesbrief enthält die Geständnisse eines Serienmörders, zwei Blinde führen sich durch den Nebel, Frauen verlassen ihre Männer oder Freunde betrügen einander. Mühelos und unverkrampft versteht es Rabinovici, in seinen Stories von Liebe und Zeitgeistigem genauso wie von Tod und Bedrohlichem zu erzählen.