Definiert sich die Philosophie durch ihre Bewährung im Leben, so knüpft die Phänomenologie, die Natalie Depraz in dieser Einführung entwirft, an diesen ureigensten Sinn der Philosophie an. Anhand des Leitmotivs "Die Phänomenologie ist angewandt oder sie ist überhaupt nicht!" wird in dieser Einführung ein phänomenologisches Erfassen und Beschreiben von Raum, Zeit, Leben und Intersubjektivität in je konkreten Vollzügen vorgestellt. Dabei wird auf verschiedenste Disziplinen und Lebensbereiche zurückgegriffen, auf die ethnologische Feldforschung, die buddhistische Meditation, die Psychotherapie, die Praxis des christlich-orthodoxen Betens und auf neurologische Forschungen. Auf diese Weise in der Vielfalt des Lebens fundiert, bietet sich dem Leser ein einfacher Zugang zur Phänomenologie, der durch ideengeschichtliche Darstellungen des Denkens von Husserl, Heidegger, Sartre, Merleau-Ponty, Lévinas, Michel Henry, Jean-Luc Marion und auch Grenzgängern der Phänomenologie wie Jacques Derrida und Paul Ricoeur ergänzt wird.