Der Band befasst sich mit dem intensiven Diskurs über die Pressefreiheit im England des 17. und 18. Jahrhunderts. In einem sich über 150 Jahre erstreckenden Prozess von Rede und Gegenrede suchten Zeitgenossen ihr Verhältnis zur Pressefreiheit, deren Geschichte und dessen Inhalt zu klären. Dieser Prozess umgriff den Kampf gegen die Vorzensur wie auch die Auseinandersetzung mit dem Law of Seditious Libel. Die beträchtliche Zahl von Texten, die sich mit der liberty of the press auseinandersetzten, deutet darauf hin, dass sich das Zeitalter schwertat, mit diesem Problem ins Reine zu kommen. Vor allem in Pamphleten und im periodischen Schrifttum wurde darüber resoniert, was es mit diesem Freiheitsrecht auf sich hatte. Zu einem guten Teil wurde dieser Diskurs von Autoren geprägt, die anonym blieben bzw. die eine auf große Namen fixierte Ideengeschichte der Vergessenheit hat anheimfallen lassen. Über die Pressefreiheit zu reflektieren, hieß auch, sein allgemeines Verständnis von der englischen Verfassungsordnung zu definieren. Dies bedeutet u.a., sich mit dem Problem von Politikfähigkeit und Politikberechtigung auseinanderzusetzen; ebenso wollte das Spannungsverhältnis von Presse und Parlament sowie Presse und Parteien bedacht sein. Gegen teilweise beträchtlichen Widerstand erlangte dieses Freiheitsrecht sukzessive als Natur- und Menschenrecht bzw. Bürgerrecht kanonische Geltung.