Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Sprachthematisierung: In Philosophie und Linguistik ist es zu einer Beschäftigung mit dem Phänomen "Sprache" in einem bis dahin nicht bekannten Umfang und Aspektreichtum gekommen. Sprache ist nicht nur als Zeichensystem (Saussure) betrachtet worden, sondern z. B. auch als Organon (Bühler), Organ (Chomsky), Spiel (Wittgenstein), Buchstabe (Lacan), Schrift (Derrida), Gespräch (Gadamer), Idiolekt (Davidson), Vokabular (Rorty), Lautgestalt (Jakobson), Referenz (Quine), Symbolisierung (Waldron), Bedeutung (Taylor), Konvention (Lewis) oder paradoxe Form (Luhmann). Dreißig Sprachauffassungen werden vorgestellt und unter den Gesichtspunkten des Zeichens, der Struktur, der Darstellung, des Verhaltens und des Mediums klassifiziert.