Wolken haben ohne dass wir uns dessen bewusst sind eine für uns elementare Bedeutung. In ihre Flüchtigkeit und unbestimmte Mannigfaltigkeit schreiben wir unsere Wünsche, Hoffnungen und Ängste ein. Die künstlerische »Entdeckung« der Wolke verläuft seit dem Mittelalter, verstärkt im 19. Jahrhundert, parallel zu ihrem Bedeutungszuwachs in den Natur- und Geisteswissenschaften. Im Kontext der theoretischen Bemühungen im 20. Jahrhundert entwickelt sich die Wolke zu einem Modell, um die Komplexität gegenwärtiger Verhältnisse zu erfassen. Sie wird zum Sinnbild einer vernetzten Informationsarchitektur, geopolitischer Beziehungen und neuer Raumvorstellungen. Wolken halten sich bekanntlich nicht an Grenzen. Ausstellung und Buch »Die Wolken und die Wolke« beschäftigt sich mit dem Phänomen der Wolke aus einer Perspektive, die über die gewohnten Wolkenbilder hinauszublicken erlaubt. Unter Einbezug unterschied- lichster Medien reichen die Beiträge von der künstlerischen Übersetzung des natürlichen Motivs bis hin zu der technischen Infrastruktur der Clouds und ihren Affekten. Die präsentierten Werke verbinden ökologische, soziopolitische, ökonomische und technologische Aspekte. Im Zentrum steht die aktuelle Auseinandersetzung mit verschiedenen Auffassungen, Materialitäten und Funktionen der Wolke(n).
KünstlerInnen:
James Bridle, Nina Canell, Latifa Echakhch, Lara Favaretto, Hans-Peter Feldmann, Shilpa Gupta, Flaka Haliti, David Horvitz, Almut Linde, Benoît Maire, Metahaven, Marie-Luce Nadal, Ho Tzu Nyen, Trevor Paglen, Michael Sailstorfer, Christopher Kulendran Thomas