Der Band untersucht die komplexe und kompetitive Diskussion um die Zulässigkeit und Relevanz der blutigen Opfer, die sich in christlichen und nichtchristlichen Texten des zweiten bis fünften Jahrhunderts nachzeichnen lässt. Als Quellengrundlage dienen dabei mittel- und neuplatonische Schriften sowie christliche Apologien, in denen über diese Kultpraxis reflektiert wird.
Über den untersuchten Zeitraum werden die in den Texten vorgetragenen Argumente für und wider die blutigen Opfer sowie die von einigen Autoren stattdessen vorgesehenen Alternativen dazu erstmals systematisch zusammengestellt und hinsichtlich ihrer Kontinuitäten und Diskontinuitäten analysiert. Ein besonderes Augenmerk gilt zudem den intertextuellen Bezügen, gerade dann, wenn die Argumente der gegnerischen Seite rezipiert werden.
Die Analyse zeigt, dass die Diskussion um die blutigen Opfer vielschichtiger und dynamischer war, als bislang angenommen wurde. Der Band bietet daher nicht nur interessierten Personen aus dem Bereich der Alten Geschichte, sondern auch der Philosophie, Religionswissenschaft und der Theologie neue Anregungen.