In Deutschland gilt es gegenwärtig als chic, die Soziologie für unfruchtbar und überholt zu halten. Gegen die Argumente von Verächtern soziologischer Analysen zeigt das elegante und luzide Buch von Zygmunt Baumann, daß der einzelne täglich in seinen Handlungen und Überlegungen soziologische Kategorien verwendet. Was es bedeutet, soziologisch zu denken, erklärt der Autor, indem er von den alltäglichen Erfahrungen ausgeht. Jedes Kapitel des Buches beschäftigt sich mit einer Dimension des Alltags, den Alternativen, mit denen wir ständig konfrontiert sind und zwischen denen wir routinemäßig eine Wahl treffen. Vom Nutzen der Soziologie soll unser Alltagswissen nicht »korrigieren«, sondern vergrößern und die Befragung des vorgeblich Selbstverständlichen fördern - kurz: Zygmunt Baumans fulminantes Buch ist ein Buch für den täglichen Gebrauch.