"Firma vor Familie" - dieser klassische Grundsatz wird auch heute noch gerne zitiert, um jungen Familiengesellschaftern die anspruchsvolle Aufgabe ihrer Inhaberverantwortung deutlich zu machen. Allerdings ist die Beziehung zwischen Familie und Firma nicht in erster Linie durch eine Konkurrenz gekennzeichnet, sondern durch eine nachhaltige gegenseitige Bereicherung: Der Rückgriff auf familiäre Ressourcen ermöglicht dem Familienunternehmen einen besonderen Erfolg. Umgekehrt bietet dieses seinen Gesellschaftern einen vielfältigen Nutzen. Damit eine enge und konfliktresistente Bindung entstehen kann, müssen die Bindungsfaktoren - speziell in reifen Mehrgenerationen-Gesellschaften - bewusst gestaltet werden: durch die Pflege einer verantwortungsvollen und Identität stiftenden Familienkultur, durch faire vertragliche Regelungen und durch eine auf Offenheit und Respekt angelegte Kommunikationsarchitektur. In dieser gezielten Stärkung des familiären Zusammenhalts sieht der hier vorgestellte Ansatz in der 2. aktualisierten Auflage zugleich den Schlüssel zur Bewältigung möglicher Konflikte.