Die Hermeneutik bildet seit der Aufklärung eine der kritischen Grundlagen der Geisteswissenschaften. Ihre Einbeziehung in den Bereich der Geschichtserkenntnis ist vor allem mit dem Namen Johann Salomo Semler verbunden. Dies führte nicht nur zu einer methodischen Neubestimmung sämtlicher Fächer der Theologie, sondern der Begriff des Christentums insgesamt wurde einem Prozess der Historisierung unterworfen. Marianne Schröter zeigt, dass die hermeneutische Frage das Leitmotiv in Semlers Denken darstellt.