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Mit dieser Festschrift zum 65. Geburtstag wollen Freunde, Kollegen und Schüler die philosophische Arbeit von Prof. Dr. Manfred Baum würdigen. Geboren am 15. April 1939, wurde der Geehrte im Jahre 1970 an der Albertus-Magnus-Universität zu Köln mit einer Arbeit über »Die transzendentale Deduktion in Kants Kritiken. Interpretationen zur kritischen Philosophie« von Karl-Heinz Volkmann-Schluck und Ludwig Landgrebe promoviert. Nach einer Zwischenstation am Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum erfolgte im Jahre 1981 die Habilitation an der Universität-Gesamthochschule Siegen mit einer Studie über »Die Entstehung der Hegelschen Dialektik«. Im Jahre 1993 wurde Manfred Baum als Professor für Philosophie an die Bergische Universität Wuppertal berufen. Er fungiert seit 1996 als Mitherausgeber der Kant-Studien, seit Oktober 1999 bekleidet er das Amt des 1. Vorsitzenden der deutschen Kant-Gesellschaft. Darüber hinaus ist Manfred Baum seit 1995 Leiter des Wuppertaler Julius-Ebbinghaus-Archivs und seit 1997 Mitglied der Fichte-Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Im Zentrum der Forschungen von Manfred Baum steht die Philosophie Immanuel Kants. Aber auch die Philosophie der Antike, der Aufklärung und des Deutschen Idealismus hat Baum immer wieder zum Gegenstand der Interpretation gemacht. Diesen Schwerpunkten und der Bandbreite von Manfred Baums philosophischem Interesse möchte die Festschrift Rechnung tragen. Die Beiträge der ersten Abteilung der Festschrift thematisieren den Begriff der Liebe bei Platon und den Zeitbegriff bei Aristoteles, die Studien zur Philosophie der Aufklärung behandeln die Konzeption der Familie bei Rousseau, Leibniz und den modalen Realismus sowie das Problem der anthropologischen Wende der Aufklärung. Der Schwerpunkt der Festschrift liegt bei Untersuchungen zur Philosophie Kants, die sich mit Kants Position zum Leib-Seele-Problem, mit dem Begriff der Erscheinung bei Leibniz und Kant, mit Kants Urteils- und Kategorienlehre und seiner Konzeption der Urteilskraft, mit seiner Zeittheorie und mit dem Problem der Auswahl logischer Konstanten befassen. Im Feld der praktischen Philosophie werden Kants Ansätze in der Theorie des Eigentums- und des Strafrechts sowie seine Bestimmung des Begriffs der Verbindlichkeit behandelt. Beiträge zur spekulativen Philosophie der Nachkantianer untersuchen die Bestimmung des Verhältnisses von bürgerlicher Gesellschaft und Staat sowie die Betrachtung antiker und moderner Auffassungen des Paradoxen bei Hegel. Die Philosophie des 20. Jahrhunderts ist vertreten durch Arbeiten zur Paradoxie der Subjektivität bei Husserl, zu Marc Richiers Bestimmung des Verhältnisses zwischen transfiniter Zahl und transzendentalem Schein bei Cantor und Kant sowie zu Kripkes Konzept der Apriorität.
Die Festschrift repräsentiert auf diese Weise das, was für Manfred Baums eigenes Philosophieren stets von größter Bedeutung geblieben ist: Aufklärung durch Kritik.