Mit der sukzessiven Einführung eines flächendeckenden islamischen Religionsunterrichts in Deutschland ist vor allem die Frage verbunden, wie sich in Zukunft das Verhältnis zwischen Moscheen und Schulen gestalten wird. Diese Verhältnisbestimmung ist insbesondere vor dem Hintergrund von Säkularisierung relevant, ebenso im Kontext einer historischen Analyse ähnlicher Entwicklungen von Kirchen und dem Verhältnis von Religionsunterricht in Deutschland. Denn es ist zu erwarten, dass gesellschaftliche Transformationsprozesse sich in den muslimischen Gemeinden widerspiegeln werden und es zu einer Verschiebung in der bisherigen Hierarchie der religiösen Lernorte kommen wird. Sowohl offensive als auch defensive Reaktionen im Sinne von Vereinnahmungsversuchen des schulischen Religionsunterrichts seitens der Moscheegemeinden sind möglich. Daher verfolgt die vorliegende Forschungsarbeit das Ziel, in Form von Experteninterviews die pädagogischen Herausforderungen sowie Transformationsprozesse in den Gemeinden herauszuarbeiten sowie mögliche Konflikte in der Verhältnisbestimmung der Lernorte Schule und Gemeinden zu ermitteln, um schließlich Konzepte für eine konstruktive Problemlösung für die Zukunft anzubieten.