In Polen hat sich bereits seit längerer Zeit eine Sichtweise etabliert, die das deutsche Kulturerbe in den bis 1945 zu Deutschland gehörenden preußischen Ostprovinzen als Teil der eigenen Geschichte auffasst. Dieses Erbe wird nicht nur als Teil der deutschen, sondern auch der polnischen Geschichte verstanden. Darüber hinaus hat es im größeren Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen und der europäischen Kulturgeschichte einen festen Platz erhalten. An den polnischen Universitäten und Forschungsinstituten hat dieser Prozess zu einer Aufwertung des deutschen Kulturerbes als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen geführt. Die Beiträge des Bandes untersuchen diese Entwicklung am Beispiel Schlesiens; sie werfen Fragen auf und zeigen Perspektiven der Forschung in den Bereichen der Geschichtswissenschaften, der Philologie(n) und der Volkskunde auf. Mit Beiträgen von Markus Bauer, Anna Bober-Tubaj, Christiane Caemmerer, Leszek Dziemianko, Mariusz Dziewieczynski, Ekkehard Gross, Detlef Haberland, Marek Halub, Martin Kügler, Anna Manko-Matysiak, Marcin Miodek, Eef Overgaauw, Bernhard Tempel, Konrad Vanja, Tobias Weger, Julita Zaprucka.