"Nach dem erfolgreichen Band Die Psychologie der Moralentwicklungfolgt Kohlberg in Die Psychologie der Lebensspanne der zentralen Idee, den Menschen auf seinen verschiedenen Entwicklungsstufen als »Philosophen« zu sehen: Philosoph zu sein bedeutet, sich mit der sozialen und physischen Welt zu konfrontieren, sie zu konstruieren und sich in dieser Auseinandersetzung zu entwickeln. Dabei wird »Entwicklung« - anders als im übrigen Werk Kohlbergs - nicht auf den Bereich der Moral eingegrenzt, sondern in einem umfassenderen Sinn verstanden. Die Bildung des Selbst, verbunden mit den jeweiligen altersspezifischen Problemen und Krisen, steht darum im Mittelpunkt der Untersuchungen: die Überwindung des kindlichen Egozentrismus; die Identitätsbildung in der Adoleszenz u.a. Diese Etappen werden entwicklungspsychologisch systematisiert und im Zusammenhang zentraler Bezugstheorien von Erikson, Piaget, Marcia, Gilligan, Perry und Fowler reflektiert."