Hillel ben Shmuel ben Elazar aus Verona steht in exemlarischer Weise für die Begegnung von jüdischem und christlichem Denken im 13. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieser intellektuelle austausch in Hillels philosophischem Hauptwerk, dem Traktat vom Lohn der Seele, in dem ihm eine philosophiegeschichtlich ebenso wie systematisch höchst originelle Verknüpfung arabisch-jüdischer Argumente, insbesondere averroistischer und maimonidischer Prägung, mit lateinisch-christlichen Positionen, namentlich von Dominicus Gundissalinus und Thomas von Aquin, gelingt, mit deren Hilfe er zentrale Fragen zu Natur und Funktion der Seele beantwortet.