"Machiavelli" ist zur Chiffre für rücksichtsloses politisches Kalkül geworden. Doch trifft dieses Schlagwort nur eine Seite seines Denkens. Person und Werk spiegeln vielmehr die Spannungen der Umbruchszeit zwischen einem mittelalterlich-traditionellen, an Aristoteles orientierten politischen Denken und Handeln und der beginnenden Moderne: dem selbstbewußten Menschenbild der Renaissance, einer bürgerlichen Klugheitsethik und dem aufkommenden technischen Denken. Der Autor schildert Machiavellis Leben und die dramatische Wirkungsgeschichte seines Werks, interpretiert die wichtigsten Schriften und arbeitet die zentralen Motive und Grundmuster seiner politischen Handlungslehre heraus. Dabei wird deutlich: die Hauptprobleme Machiavellis sind heute, am Ende der Neuzeit, wieder aktuell.