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Gewissermaßen in doppelter Hinsicht gehören Park und Schloss Georgium zum UNESCO-Weltkulturerbe: als Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs und mit seinem zum Biosphärenreservat Mittelelbe gehörenden elbnahen Bereich. In seinem Kern entspricht das Georgium bis heute den garten- und landschaftsgestalterischen Intentionen des Gartenreichs. Hier im Nordwesten Dessaus gelegenen Areal war der jüngere Bruder des Landesverschönerers Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) für die Kultivierung des Landes zuständig. Auch Johann Georg Prinz von Anhalt-Dessau (1748-1811), der kurz Hans Jürge genannt wurde, hatte seine Grand Tour nach Italien, Frankreich und England geführt, bevor er den Notwendigkeiten gehorchend eine Karriere in der preußischen Armee anstrebte, die allerdings aus gesundheitlichen Gründen nur von kurzer Dauer war. Zurück in Dessau, genoss er die aufgeklärte Atmosphäre, legte eine Antiken- und Gemäldesammlung an, die noch heute von seinem Geschmack zeugt, und schuf sich mit dem Georgengarten sein eigenes Denkmal. Sein älterer Bruder unterstützte ihn dabei, ließ den Architekten Erdmannsdorff und die Gärtner Schoch und Eyserbeck auch im Georgium aktiv werden. Fürst Franz übernahm die Anlage, als Prinz Hans Jürge kurz nach 1800 nach Wien ging. Mit einer Vielzahl von Staffagemotiven hielt Hans Jürge im Park Georgium die Erinnerung an seine Jugendreisen wach. Auf vielfältige Weise führen hier Schlängelwege weg von den großen Alleen und hinein in eine malerische Landschaft. Für die Durchquerung der vielfältigen Arrangements im Georgium ist dieser neue Kulturführer mit anregendem Text, stimmungsvollen Fotografien, begeisterten historischen Äußerungen von Besuchern und einem Lageplan eine ideale Ergänzung. Aus dem hoch stilisierten Georgengarten mit dem Schloss führt der philosophisch und kulturhistorisch akzentuierte Weg durch den Triumphbogen zu Beckerbruch, Wallwitzberg und Streitwerder und schließlich zum an der Elbe gelegenen Kornhaus des Bauhausarchitekten Carl Fieger. Auf dem Weg dorthin erlebt der Besucher eine Vielzahl von in die historische Anlage eingeschriebenen Überraschungen. Der neue Kulturführer stellt sie vor und macht Lust auf den Besuch dieses kulturhistorisch äußerst bemerkenswerten Ortes.