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Vorurteil - Anthropologie - Literatur

Der Vorurteilsdiskurs ALS Modus Der Selbstaufklärung Im 18. Jahrhundert

Rainer Godel
Livre relié | Allemand | Hallesche Beiträge Zur Europäischen Aufklärung | n° 33
192,45 €
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Description

»Die Aufklärung zieht gegen Täuschung und Vorurtheil zu Felde.« Was der Prediger und Publizist Andreas Riem 1788 lakonisch behauptet, scheint den Konsens auch der heutigen Aufklärungsforschung zu beschreiben: Die Entdeckung und Zerstörung der Vorurteile habe im Interesse aller Aufklärer gelegen. Zur Gegenaufklärung wird gerechnet, wer sich für Vorurteile ausspricht oder über Wege des Umgangs mit ihnen nachdenkt.

Die Studie zeigt, dass es eine Verkürzung des aufklärerischen Diskurses wäre, betrachtete man das Vorurteil nur als Objekt der Aufklärung, als einen der von ihr anvisierten Angriffspunkte. Der Vorurteilsdiskurs wird vielmehr zum entscheidenden Modus aufklärerischer Selbstbefragung, der Selbstaufklärung der Aufklärung. Im literarischen und popularphilosophischen Nachdenken über das Vorurteil werden anthropologiebasierte Argumente wirksam. Sie erschüttern die rationale Gewissheit, mit der Vorurteile kritisiert und durch Wahrheit ersetzt werden sollten. Fragen nach der Funktion von Vorurteilen und nach Wegen, mit ihnen umzugehen, ersetzen die systemphilosophischen Fragen nach Begriff und Typologie. Anhand eines breiten Spektrums deutscher und europäischer Quellen zeigt der Verfasser, dass es dem Vorurteilsdiskurs des 18. Jahrhunderts mittels literarischer und paraliterarischer Formen gelingt, Aufklärung als selbstreflexive Urteilsbildung neu zu bestimmen.

Spécifications

Parties prenantes

Auteur(s) :
Editeur:

Contenu

Nombre de pages :
488
Langue:
Allemand
Collection :
Tome:
n° 33

Caractéristiques

EAN:
9783484810334
Date de parution :
30-10-07
Format:
Livre relié
Format numérique:
Genaaid
Dimensions :
156 mm x 234 mm
Poids :
861 g

Les avis