Warum sind obere Führungsetagen nach wie vor so homogen männlich zusammengesetzt, obwohl es seit vielen Jahren Maßnahmen für mehr Vielfalt gibt? Organisationen sind in der Auswahl oberer Führungskräfte pfadabhängig: Während beim Eintritt in die Organisation weibliche und männliche Fachkräfte noch gleichermaßen vertreten sind, wird für das höhere Management der immer gleiche Typus Mann kooptiert. Die Einzelfallstudie von Philine Erfurt Sandhu deckt die zunehmende Eigendynamik der formalen und informellen Prozesse der Führungskräfteauswahl auf. Zunächst ist es zwar vorteilhaft, Führungskräfte nach einem bestimmten Muster auszuwählen. Die Dynamik kippt jedoch in eine Dysfunktionalität, wenn Organisationen dadurch unfähig werden, auf soziale und demographische Veränderungen zu reagieren und Frauen verstärkt ins Topmanagement aufzunehmen. Auf Basis der Analyse entwickelt die Autorin neue Ansatzpunkte zur Schaffung von mehr (Geschlechter-)Vielfalt in Führungsetagen.